Für 1899-Trainer Schreuder ist Nagelsmann "ein Freund geworden"
Die TSG will am Samstag gegen ihren ehemaligen Coach wieder mutiger agieren als zuletzt
Von Nikolas Beck
Zuzenhausen. Alfred Schreuder macht keinen Hehl daraus, dass die Bundesliga-Partie am Samstag für ihn eine ganz besondere ist. Nicht etwa, weil der Trainer der TSG Hoffenheim mit seiner Mannschaft zum starken Tabellenzweiten RB Leipzig reisen muss (15.30 Uhr/Sky). Sondern "nur deshalb, weil es gegen Julian (Nagelsmann) und sein Team geht", verriet Schreuder am Donnerstagvormittag: "Ich freue mich riesig." Schreuders Vorgänger auf der Trainerbank des Dorfklubs sei nicht nur ein "Top-Trainer und Top-Mensch", sagte der Niederländer, sondern auch "ein Freund geworden".
Knapp zwei Jahre arbeitete der 47-Jährige als Nagelsmann-Assistent in Hoffenheim. Die Erinnerungen daran zauberten Schreuder im Rahmen der Pressekonferenz ein Lächeln ins Gesicht. Man habe viel Spaß gehabt in der Trainerkabine, berichtet der "Hoffe"-Coach von einem gemeinsamen Song, der vom Funktionsteam spontan aufgenommen wurde, oder von diversen Kabinen-Kopfballduellen.
Auch fachlich habe Schreuder vom jüngsten Bundesliga-Cheftrainer aller Zeiten einiges mitgenommen, gerade in Bezug auf die Trainingsmethodik. "Wenn eine menschliche Verbindung besteht, wünschst du dem anderen natürlich immer Erfolg", sagte Schreuder, um freilich direkt einzuschränken: "Außer am Samstag natürlich."
Wenn es in Leipzig (Schreuder: Ein Top-Gegner, der sich im Vergleich zum letzten Jahr noch einmal weiterentwickelt hat) wieder besser laufen soll als zuletzt, dann müsse sein Team vor allem mutiger zu Werke gehen als beim 1:1 gegen Düsseldorf. "Ich habe zu den Jungs gesagt, dass Fußball das Schönste ist, was es gibt - da wollen wir keine Angst sehen." Nach der frühen Führung und einigen verpassten Chancen im Anschluss habe seinem Team aber das Vertrauen in die eigene Stärke gefehlt.
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Deswegen zu besonderen Maßnahmen während der Vorbereitung zu greifen, hielt Schreuder nicht für notwendig. "Die Jungs machen insgesamt eine gute Entwicklung durch, wir lassen uns von den Ergebnissen nicht ablenken."
Rund 500 Fans werden die TSG nach Leipzig begleiten und ihr Team anfeuern. Nicht mit dabei sind dagegen Sebastian Rudy (Gelbsperre) und voraussichtlich auch die beiden Innenverteidiger Kevin Vogt (Wadenprobleme) und krankheitsbedingt Benjamin Hübner. Zuversichtlicher ist Schreuder dagegen bezüglich eines Einsatzes von Offensivmann Ihlas Bebou, den zuletzt Knieprobleme plagten.